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1. Internationaler Faber-Castell-Preis für Zeichnung: Bleistift - Buntstifte - Papier
Zum ersten Mal vergab der internationale Schreib- und Zeichengerätehersteller Faber-Castell im Juli 2012 den «Internationalen Faber-Castell-Preis für Zeichnung». Mit 15 000 Euro Preisgeld ist damit ein hoch dotierter Kunstpreis entstanden, der innovative
künstlerische Arbeiten im Bereich der Zeichnung unterstützt und fördert. Die amerikanische Künstlerin Trisha Donnelly hat mit einstimmigem Entscheid der Jury als Erste diesen Preis erhalten. Jeweils fünf Künstler werden von Fachberatern vorgeschlagen. Heute wird auf vielfältige Weise mit Zeichnung umgegangen. Umso mehr erstaunt es, dass alle Nominatoren, wenn auch von verschiedenen Ansätzen her, die traditionelle Handzeichnung favorisierten. Die eingereichten Arbeiten wurden danach in einer gemeinsamen Ausstellung im Neuen Museum in Nürnberg gezeigt.
Für den Preis vorgeschlagen wurden fünf Künstlerinnen:
• Die in Wien lebende bulgarische Künstlerin Sevda Chkoutova. Sie beschäftigt sich in ihren Zeichnungen mit den unterschiedlichen kulturellen Prägungen in Ost und West.
• Paulina Olowska aus Polen initiiert mit ihren Werken den Dialog von in unserer Kultur getrennten Disziplinen wie Mode, Bildende Kunst, Theater und Design.
• Für Sabina Moritz aus Deutschland ist Realität der Ausgangspunkt ihrer Arbeiten. Sie benutzt dazu unter anderem
Zeitungsfotos als Vorlage.
• Jorinde Voigt aus Deutschland beschäftigt sich in filigranen, grossformatigen Notationen aus Zahlen, Ziffern und Linien
mit der Erfassung der uns umgebenden Alltagsphänomene. Hierzu hat sie eine eigene Sprache entwickelt.
Zu den künstlerischen Strategien der Preisträgerin Trisha Donnelly aus San Francisco zählt die Auseinandersetzung mit dem Abwesenden und Unerkannten sowie dem Phänomen der Zeit. Die Jury hob bei der Preisverleihung und Eröffnung der Ausstellung im Neuen Museum in Nürnberg die subtile Umgangsweise Trisha Donnellys mit dem Medium Zeichnung hervor und sprach von einer Bildsprache, die auf das Wesentliche reduziert sei und dennoch die Öffnung gedanklicher Räume ermögliche. Die Ausstellung zeigt: das intime Triptychon hat mit seinen teilweise grossformatigen Bildern den Raum erobert. Mit dieser Kooperation von Neuem Museum und Faber-Castell werden vergangene Traditionen belebt und ein Format geprägt, mit dem aktuelle Kunst mit internationaler Reputation gefördert und ausgestellt wird.
Quelle: Scriptura 2013, S. 33