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Zurück zum SuchergebnisHaiku: Kürzeste Gedichtform
Eine kurze Einführung in die Kunst von Haiku
Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform. Heute ist sie weltweit verbreitet und gilt als kürzeste Gedichtform der Welt. Dabei wird mit wenigen Silben eine Geschichte erzählt. Das Kurzgedicht hält ein Gefühl oder ein Bild fest. Das Schöne an dieser Form von Gedicht ist, dass es dem Leser viel Raum für Kopfkino lässt.
Doch wie schreibt man ein Haiku?
1. Struktur
- Drei Zeilen mit der Silbenfolge 5-7-5 oder drei Zeilen mit ca. 17 Silben (besser für Deutsch)
- Die Zeilenlänge sollte vom Sprachrhythmus abhängen
2. Thema
- Beim Haiku ist immer die Natur zentral (Pflanzen, Elemente, Tiere, aber nie der Mensch)
- Dazu gehören Ereignisse, die erlebt oder vorgestellt sein können
- Einbezug von Jahreszeiten erleichtert das Dichten
3. Sprache
- Einfach, komprimiert und sensorisch
- Verzicht auf Metaphern, Vergleiche und verschlüsselte Bildsprach
4. Aus zwei wird eins
- Das wichtigste Stilmittel ist zwei scheinbar unverbundene Bilder nebeneinanderzusetzen (Bsp. Mein Hund erschnüffelt / den Weg – liest Neuigkeiten / aus der Nachbarschaft.)
Versuchen Sie’s! Hier ein berühmtes Beispiel: Das nachstehende Frosch-Haiku von Matsuo Bashō (1644–1694) ist das wahrscheinlich meist zitierte Haiku der Welt.
Japanisch
古池や
蛙飛び込む
水の音
Transkription
furu ike ya
kawazu tobikomu
mizu no oto
Übersetzung
Der alte Weiher:
Ein Frosch springt hinein.
Oh! Das Geräusch des Wassers.
Übersetzungsvariante
Uralter Teich.
Ein Frosch springt hinein.
Plop.
Quellen:
http://www.haiku-heute.de/Archiv/Haiku_schreiben/haiku_schreiben.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Haiku
http://www.wikihow.com/Write-a-Haiku-Poem