Schrift & Kunst
Zurück zum SuchergebnisSchreibschule: Buchstaben sind eine Spielwiese der Kalligrafie
Johann Maierhofer
Dänzergasse 5
93047 Regenburg
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Als Kalligraf macht man schöne Schriften, oder durchwandert im kalligrafischen Ausdruck die Welt, oder sitzt einfach am Schreibtisch und produziert mit der Feder Buchstaben.
„Schau her“, sagte der Kalligraf, „mit meinem Körper drücke ich die Feder in die tiefen Täler des Papiers und lasse sie dann wie einen Vogel über die Fasern fliegen. So erobere ich die Höhen und die Tiefen des Raumes. Wenn dann die Formen über das Blatt gleiten, füllen sie ein ganzes Leben aus - Länge und Breite und Höhe; der gesamte Raum unseres menschlich begreifbaren Seins ist in jeder Bewegung. Und mit der Zeit, der Geschwindigkeit, lebe ich den Rhythmus von Tag und Nacht, von Sommer und Winter, von Leben und Tod.“
Mit diesen Worten lässt der Kalligraf seine Feder über das Papier tanzen. In alle Richtungen des Lebens mit allen Ausdrücken seines so-seins.
Ein Zuschauer vermisst eventuell die Buchstaben in den Formen.
„Ja“, sagte der Kalligraf. „Kalligrafie ist auch mehr als Buchstaben schreiben. So wie Musik mehr als Singen ist. In der Kalligrafie kannst Du das Wollen des Lebens in Dir ausdrücken.“
„Und die Buchstaben?“ fragte der Zuschauer
„Die Buchstaben sind eine Spielwiese der Kalligrafie. Verstehst Du die Kalligrafie, kannst Du sie in allem leben. Auch in den Buchstaben.“