Schrift & Kunst

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Das ist (S)stark

Schon als 13-jähriger Schüler stand für Gosbert Stark der Beruf fest: Grafiker werden...
Denn in dieser Zeit erhielt er von einer Würzburger Klostergemeinschaft den Auftrag, eine Weihnachtskarte zu entwerfen, die dann auch gedruckt wurde. Später, nach Schulabschluss am humanistischen Gymnasium in Würzburg, begann die Ausbildung zunächst an der Werkkunstschule Würzburg, bevor diese dann in die FH Würzburg-Schweinfurt integriert wurde.
Damals war Schrift schreiben noch Lehrfach, wurde aber mit dem Aufkommen der ersten Satzmaschinen immer mehr an den Rand gedrängt.

Der Wiedereinstieg in die Kalligrafie begann eher zufällig in einer Werbeagentur, die damals handgeschriebene Texte für eine Kampagne eines Schmuckhändlers suchte. Die Faszination Schrift ließ Gosbert Stark von nun nicht mehr los, er merkte aber schnell, dass er als Autodidakt an seine Grenzen stiess. Er schloss sich daher der Kalligrafen-Vereinigung Schreibwerkstatt Klingspor Offenbach an, später auch dem Verband Ars Scribendi.

Erst da eröffnete sich ihm die faszinierende Welt der Kalligrafie mit den unendlichen Möglichkeiten. Der Kontakt mit international bedeutenden Schriftkünstlern, Schriftdesignern und Kalligrafen wie André Gürtler (Schweiz), Larry und Marsha Brady (USA), Jean Larcher (Frankreich), Prof. em. Gottfreid Pott (Deutschland), Eleanore Winters (USA), Hermann Zapf – um nur einige zu nennen –, war und ist für Gosbert Stark überaus lehrreich und inspirierend.
Mittlerweile gibt er Wissen und Können auch in Kursen und Work-Shops weiter.

Seine Spezialität aber ist das Beschriften von Weihnachtskugeln vor Publikum. In dieser Disziplin dürfte er der einzige in Deutschland sein, der in diesen Mengen Kugeln beschriftet. Durch langjährige Erfahrung fällt es ihm heute nicht mehr schwer, auf gerundeten Materialien zu schreiben. Es sieht fast spielerisch aus, wie er mit sicherer Hand über die ungewohnte Oberfläche schreibt. Kalligrafie und das Personalisieren auf Materialien wie Flaschen, Bücher, Einladungs-, Menükarten – auch zu Promotionzwecken – stellen ihn vor keine grösseren Probleme. Gerne arbeitet er daher bei Kunden vor Ort vor einem interessierten und dankbaren Publikum.

Gosbert Stark lebt und arbeitet in Karlstadt am Main (bei Würzburg), in Deutschland zentral gelegen. Er betreibt hier ein Studio unter der Firmenbezeichnung G. Stark, Kaligrafie & Grafik Design.

...und noch etwas

Im Juli 1972 erhielt G. Stark das Diplom für Grafik-Design an der FH Würzburg-Schweinfurt. Es war in der damaligen Zeit vieles im Umbruch, der bis dahin typische „Gebrauchsgrafiker“ wurde durch den Grafik-Designer abgelöst. Als dann ca. 20 Jahre später die ersten Computer unter dem Begriff "Desktop-Publishing" in Grafik-Ateliers und Werbeagenturen Einzug hielten, war es endgültig vorbei mit Reissbrett, Reißschiene und Co.
Ein gewaltiger Umbruch fand dann mit dem Einsatz des Computers statt. Lächelt man heute über die ersten Rechner und deren Programme, war eines jedoch ganz klar: diese Technologie war im grafischen Gewerbe die größte Umwälzung seit Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks. Der Computer ersetzte viele bis dahin eigenständige Berufe: den Schriftsetzer, den Lithograph, den Retuscheur um nur einige zu nennen.

Seit Mitte der 90er Jahre arbeitet Gosbert Stark beruflich gesehen zweigleisig, nämlich als Grafik-Designer und als Kalligraf, wobei sich letzteres als eine echte Marktnische erwies. Folgerichtig wird dieser Zweig künftig noch mehr ausgebaut. Erfreulicherweise gibt es auch wieder mehr Interesse am schöner geschriebenen Wort und in den Fachgeschäften füllen sich wieder mehr die Regale mit kalligrafischem Material.

Die Kunst des schönen Schreibens und der Schreibkultur besitzt eine lange Tradition, die von den ersten Schriftzeichen der Sumerer bis zu scriptura reicht: Hier präsentieren sich mehr als Schreibwaren in Vollendung. Handgeschriebene Briefe sind auch in Zeiten von E-Mails und Kurznachrichten ein ganz besonderer Ausdruck der Achtung und Zuneigung. Der lebendige Rhythmus der Handschrift gleicht den geschmeidigen Bewegungen des Körpers beim Tanz . Dazu gehören selbstverständlich Schreibutensilien und Schreibwaren, die in ihrer Perfektion ihresgleichen suchen. Gut gefertigte  Schreibwerkzeuge sind Ausdruck einer hohen Kultur des Schreibens, die sich in einer grossen Vielzahl an Stiften der Spitzenklasse widerspiegelt. Scriptura heisst mehr als nur Schreiben . Wer einmal einem japanischen Kalligrafen auf den Pinsel blicken durfte, weiss, dass Schrift mehr als ein simples Zeichen ist.

Schreibgeräte

Wer in der Schule noch mit einem Füllfederhalter schreiben gelernt hat, kennt die Finessen, die diese Kulturtechnik einst den Eleven abverlangte: Das fleckenfreie Tanken des Füllers mit Tinte war eine der Herausforderungen der ersten Schuljahre. Noch in der Nachkriegszeit waren die meisten Finger tintenblau.

Die edlen Schreibwaren, die scriptura präsentiert, bieten mehr als eine Reminiszenz an vergangene Zeiten .

Bleistift

Ein schlanker Bleistift, klassisch mit der satt-schwarzen Mine aus Grafit, mit Radiergummi und Spitzer bieten passendes Werkzeug für flüchtige Skizzen, leisten ihren treuen Dienst bei Hitze und Frost gleichermassen, dienen in der Beletage ebenso wie in Expeditionszelten. In der Kulturgeschichte ist der Bleistift eine Konstante, er diente vielen Menschen zu mehr als zum Schreiben. Auch Johann Wolfgang von Goethe schätzte den Bleistift sehr, er verhindere, dass ihn das "Scharren und Spitzen" aus seinem "nachtwandlerischen Dichten und Denken aufschreckte".

Füllfederhalter

Das handschriftliche Schreiben mit dem Füller ist auch heute noch formvollendete Schreibkultur. Wichtige Dokumente werden mit ihm unterzeichnet und somit zu Zeugnissen. Ein findiger Schwabe steckte vor dreihundert Jahren drei Gänsekiele ineinander - das war der Beginn einer grossartigen Entwicklung. Der Amerikaner Waterman erfand 1883 das Prinzip der modernen Füller, welches bis zum heutigen Tag funktioniert: Unter der runden Federwölbung sitzt ein Hartgummi mit feinsten Kapillarrillen. Diese saugen so viel Tinte zur Spitze des Füllfederhalters, wie eben auf das Papier fliesst. Ein Jahr später erfand der Lehrer George Parker den Füller noch einmal. Beide - Parker und Waterman  - sind heute in Amerika nationale Helden, die jedes Kind kennt. Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise entwickelte Pelikan in Deutschland ein Patent, wie sich Füller sauber füllen liessen: Mit einer Kappe liess sich innen ein Kolben schrauben, mit der die Tinte in das Reservoir eingesaugt werden konnte. Weil dieser Füllfederhalter gestreift war, wurde er nach den ebenfalls gestreiften Hosen des damaligen Aussenministers Stresemann benannt. So ranken sich rund um die hochwertigen Schreibgeräte in scriptura viele Legenden und Geschichten - deswegen sind sie mehr als nur simple Schreibgeräte. Die hohe Schreibkultur der Federhalter mit ihren klangvollen Namen ist auch im Zeitalter von Tastaturen und Touchscreen gefragt, wie nie zuvor.

Kugelschreiber

Piloten der britischen Luftwaffe Royal Air Force waren 1944 die Ersten, die mit 30 ‘000 neuartigen Stiften, Kugelschreiber genannt, ausgerüstet wurden. Der Erfinder, László József Bíró war Journalist und Redakteur und wollte eine schnell trocknende Tinte zum schnellen Schreiben haben. Doch die Druckfarbe war für den Federhalter zu zäh. Erst die Kugel bringt den Durchbruch: Beim Schreiben dreht sie sich und bringt die Schreibflüssigkeit auf das Papier. 1938 patentiert, beginnt Bíró 1943 in Argentinien mit der Produktion. Scriptura zeigt formvollendete Kugelschreiber für die Handschrift der Extraklasse, stilvoll und elegant, mit den dazu passenden Schreibwaren.

Roller

Eines der jüngsten Kinder der grossen Familie der Schreibgeräte ist der Roller, auch Tintenroller oder Roller ball pen genannt. Mit seiner Schreibkugel an der Spitze ähnelt er dem Kugelschreiber, doch der Roller verschreibt statt dessen Schreibpaste flüssige Tinten und vereint somit die Vorzüge von Füllfederhalter und Kugelschreibern. Entweder in einem Faserspeicher oder in einem Vorratstank wartet die Schreibflüssigkeit, bis sie leicht von der Hand geleitet aus dem Stift auf das Papier gleitet. Roller ergänzen die Stiftefamilien der grossen Marken perfekt und sind ebenso hochwertig und exklusiv gefertigt.

Accessoires

Zu einer vollendeten Schreibkultur zählen auch die Accessoires, welche das sinnliche Erleben des Schreibens erst vollkommen machen .