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Können Sie Ihren E-Mails trauen?
Das alle Menschen ab und zu lügen ist ein offenes Geheimnis. Allerdings stellt eine neue Studie fest, dass in E-Mails um fast 50% mehr gelogen wird als im klassischen Brief.
Offenbar fällt es Menschen leichter, ihre Lüge in einem E-Mail zu verpacken als diese in einem Brief zu schreiben. Diese Hemmungslosigkeit der E-Mail-Lügen hat ein US-amerikanisches Wissenschaftler-Team, zusammengesetzt aus Forschern von der Lehigh University im US-Bundesstaat Pennsylvania, der Rutgers University in New Jersey und der DePaul University in Chicago, herausgefunden.
In Experimenten bekamen Versuchspersonen jeweils 89 Dollar ausgehändigt. Dieses Geld sollten sie sich mit jeweils einem Partner aus einer anderen Gruppe von Versuchspersonen teilen. Diese zweite Versuchspersonengruppe wusste nur, dass es sich um eine Summe zwischen fünf und 100 Dollar handelte. Zudem mussten sie die Summe akzeptieren, die von ihrem Partner angeboten wurde. Die anbietenden Versuchpersonen konnten entweder mittels Papier und Stift oder E-Mail mitteilen, welche Summe sie erhalten hatten und wie viel sie ihrem Partner davon abgeben wollten.
Aus diesem Experiment resultierte, dass 92% der mailenden Versuchspersonen bezüglich der zur Verfügung stehenden Gesamtsumme logen. Hingegen logen nur 64% der Brief schreibenden Versuchspersonen. Die E-Mail schreibenden Probanden logen nicht nur häufiger, sondern auch inhaltlich wesentlich dreister. Erstere gaben durchschnittlich 56 Dollar als Gesamtsumme an, von denen sie 29 Dollar an ihre Mail-Partner aus der anderen Gruppe abtreten wollten. Die mit Papier und Stift schreibenden Versuchsteilnehmer hingegen gaben durchschnittlich 67 Dollar als Gesamtsumme an und wollten davon im Schnitt 34 Dollar abgeben.
Natürlich muss beachtet werden, dass schriftliches Lügen wesentlich einfacher ist und deshalb häufiger vorkommt, als bei direkter Kommunikation, wo die Lügen allenfalls durch körperliche Reaktionen erkannt werden könnten.