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Zu beachtende Regeln beim Sammeln und Einkaufen von Schreibgerät



Zum Ersten. Zum Zweiten. Zum Profit!

Luxuriöse Schreibgeräte aus «gutem Hause» und in limitierter Auflage erzielen teilweise hohe Sammlerpreise. Nicht nur die grossen Auktionshäuser sind im Geschäft; im Netz befinden sich zahlreiche Sammlerbörsen, bei denen Schreibgeräte ersteigert werden können. Doch beim Sammeln oder Einkaufen sind gewisse Regeln zu beachten, will man wirklich zu den Gewinnern gehören. 

Der Gebrauch einer schwungvoll geführten schönen Füllfeder gibt der eigenen Handschrift eine unverwechselbare Note; dies ist der Grund, weshalb Füllfedern seit über hundert Jahren zum guten Ton kultivierter Menschen gehören. In der Zwischenzeit wollen wir aber nicht nur damit schreiben, sondern sie auch sammeln und Geld verdienen. Dazu trug unter anderem die Entstehung von limitierten Auflagen bei . Viele Freunde teurer Füllfederhalter sammeln die «Könige unter den
Schreibgeräten» daher auch systematisch zur Erzielung von guten Anlagerenditen. So wird zum Beispiel der «Pen of the Year 2003» aus der Graf-von-Faber-Castell-Kollektion aus Schlangenholz gemäss Experten heute bereits 25 Prozent über seinem  Verkaufspreis gehandelt. Und das will etwas heissen, denn der Listenpreis dieser Edelfeder lag bei knapp 1000 Euro. Als weiteres Beispiel gilt der 4000 Mal aufgelegte Pelikan-Füller «Blue Ocean», der heute in Sammlerkreisen das Dreifache des seinerzeitigen Verkaufspreises von 400 Euro erzielt!

Edle Materialien auch von Belang

Der Wert einer Füllfeder hängt nicht allein vom Namen des Herstellers und der Höhe der Auflage ab. Sammelwürdig wird ein Schreibgerät erst, wenn sich mehrere Eigenschaften paaren. Als wichtiges Kriterium gelten neben der Limitierung der Auflage
die Verwendung hochwertiger Materialien, erstklassiges Design und eine präzise handwerkliche Verarbeitung. Furore machte daher der «Pen of the Year 2004» aus der Graf-von-Faber-Castell-Kollektion, der in Kennerkreisen nur noch als Bernsteinfüller bezeichnet wird. Der Schaft dieses luxuriösen Schreibgerätes besteht aus mehreren polierten Bernsteinringen. Der Füller kostet deutlich über 2000 Euro, sofern er überhaupt noch erhältlich ist. Nicht minder begehrt ist auch der aktuelle «Pen of the Year 2007» aus dem gleichen Unternehmen. Sein Schaft besteht aus versteinertem Holz; ist sozusagen ein schreibendes Fossil.  Und es geht noch edler: Die limitierten Füllfederhalter der japanischen Firma Namiki mit hochwertiger Lackmalerei
kosten schon mal zwischen 10’000 und 20’000 Euro.

Die richtige Marke ist Trumpf

Der Wert eines Schreibgerätes steigt in gewissen Fällen auch bei hoher Auflage; eine nicht erklärbare Reaktion des Marktes. Ein besonders erfolgreiches Beispiel dafür war der Montblanc Hemingway Füllfederhalter von 1992 . Trotz einer Auflage von
20 ’000 Stück hat sich der Verkaufspreis von 950 DM im Jahre 1992 auf circa 2000 Euro heute mehr als vervierfacht. Einen nicht ganz so gelungenen Start legte dafür die erste Auflage des «Originals of their time» von Pelikan 1997 hin; 5000 Stück zum Preis von 2500 Euro waren zu viele; schnell sank der Preis in den Auktionen und noch heute findet sich das sehr schöne Stück zum Sonderpreis auf ebay oder in der Ladenvitrine. Die nachfolgenden Auflagen des«Originals of their time» wurden dann in immer geringerer Zahl gefertigt: Im Jahr 1998 4000 Stück, 1999 noch 1998 Stücke und schliesslich 1999 nur noch 1100 Stück.

Wertvoll heisst vor allem unbenutzt

Wer mit Sammlerstücken aus limitierten Auflagen auf Rendite spekuliert, darf die Edelteile allerdings nur betrachten und niemals damit schreiben. Denn Füllerfreunde lieben vor allem ungebrauchte Objekte. Dies verdammt viele wunderschöne Geräte dazu, auf immer ungenutzt in der Verpackung zu bleiben. «Mint, Boxed, Papers» heisst das Gütesiegel für eine «Limited Edition». Das bedeutet soviel wie neuwertig, unbenutzt, in der Originalverpackung mit dem Herstellernachweis.

Es ist nicht alles Gold…

Moderne nicht limitierte Füllfederhalter aller Marken hingegen haben beim Versteigern alle einen schweren Stand, denn keiner verkauft sich nach dem Einkauf zum Ladenpreis. Berühmte Marken wie Montblanc, Waterman, Parker oder Pelikan verlieren
bis zu 50% von ihrem Wert, sobald sie den Laden verlassen und an einer Börse angeboten werden. Am meisten deprimierend ist der Versuch, einen regulären Kugelschreiber auf dem Netz zu verkaufen! Moderne Schreibgeräte auf ebay erzielen
erst dann gute Preise, wenn es Sammlerstücke sind. Ein Waterman «Man 100» aus dem aktuellen Sortiment stürzt ab, das gleiche Modell in der Variante von 1990, «Harlekin oder Opera», lässt sich recht anständig verkaufen.

Die Füllfeder als elektronisch gehandeltes Gut

Wer sich für alte, antike Füllfederhalter oder «limited edition» interessiert, sollte häufiger mal bei den grossen Auktionshäusern vorbeischauen. So gilt zum Beispiel Christie’s in London als eine der ersten Adressen für hochwertige Schreibgeräte (www.christies.com). Für den Start im Netz helfen aber auch zahlreiche Sammlerbörsen. Hier treffen sich Sammler zum Tausch und Verkauf ebenso wie zum Austausch von Informationen. www.fountainpen.de ist solch eine Seite, aus reiner Liebe zum Objekt ohne ökonomische Interessen aufgebaut. Die Seite zeigt eine ungeheure Fülle an Bildern und Informationen,
insbesondere zu Montblanc. In den Foren von fountainpen.de trifft sich die deutschsprachige Sammlergemeinde. www.penexchange.de als zweites deutschsprachiges Forum wurde von Pelikan entwickelt und bietet ebenso Informationen
und Füllfederhalter anderer Marken. www.CAS1996.de ist die offizielle Seite des deutschen Sammlerclubs Collegium Ars Scribendi.

Amerika gross im Geschäft

Die grossen Boards findet man aber vor allem in den Vereinigten Staaten. www.pentrace.net und www.fountainpennetwork.com sind derzeit die grössten Börsen. www.stylophilesonline.com zeigt die schönsten Artikel mit wunderschönen Bildern
alter wie neuer Schreibgeräte. Ein Kuriosum ist die  Börse ZOSSLIST. Wer sich auf www.zoss.com registriert, bekommt mehrmals am Tag die gebündelten E-Mails von Sammlern und Händlern. E-Mails zum Kaufen und Verkaufen, Tauschen und Fragen und
Antworten liefern ungeheure Mengen an Informationen. Eine riesige Liste von elektronischen Quellen bietet zudem www.penhero.com in seinen Pen-Bookmarks.

Ebay unschlagbar

Der grösste Markt bietet aber unangefochten ebay – wer hier nach Federn sucht, wird vom Riesenangebot erschlagen. Es ist alles zu finden – vom unrestaurierten «Dachbodenfund» bis hin zur limitierten Auflage eines Montblanc zu 50 ’000 Euro. Vorsicht ist geboten, denn es findet sich alles: auch die Fälschung und das berühmte Angebot «ohne jede Garantie und Rücknahme». Unschuldige Neulinge werden auch gerne einmal gepuscht, will sagen, dass der Verkäufer mit einem zweitem «Account» schnell mal mitbietet, um den Käufer ans Maximum zu befördern. Ein paar E-Mails mit Fragen an den Verkäufer helfen sehr. Der Tonfall der Antworten verrät oft alles.

Weitere Auktionshäuser im Netz

Die meisten Auktionshäuser im Netz werden in letzter Zeit vom Riesenangebot bei ebay in Bedrängnis gebracht. Lange war www.penbid.com eine erste Adresse, aber schon seit mehreren Jahren stagniert die Qualität der Einlieferungen. Als neues, sehr dynamisches Auktionshaus auf dem Markt gilt www.martiniauctions.com. Hier finden sich tausende Schreibgeräte - aber die derzeit 900 gelisteten Käufer garantieren keine Auktionsdynamik und in der Folge wird die Mehrzahl der Angebote wie in
einem Webshop zum (meist niedrigen) Festpreis angeboten. Auf festem Boden – in London – hat sich eine sehr erfolgreiche traditionelle Füllfederauktion fest etabliert, Bloomsburyauction.com versteigert regelmässig Füllhalter in grosser Auswahl
mit sehr guten Resultaten. Seit kurzem ist aber auch die Auktionsvorschau von Bloomsbury mit ebay.com verknüpft.

Wenn man die Gründe wüsste

Ernüchternd ist, dass manche Modelle plötzlich Hochsaison haben, ohne dass man es voraussehen konnte bzw. dass sich keine Marktlogik darin befindet! Der Preis eines Schreibgerätes steigt und steigt, aber nur während einer bestimmten Periode. Das
historische Vorbild der Limited Edition Montblanc Hemingway ist solch ein Beispiel. Im Jahr 2005 stiegen die Auktionsergebnisse für das Meisterstück Montblanc L139 bis hin zu 4000 Dollar. Heute hat sich der Preis wieder fast halbiert. In einem anderen kuriosen Fall haben gerade zwei Sammler für ein kurzes Fieber gesorgt. Wer im August 2003 einen Rotring Tintenkuli auf ebay anbot, wurde überrascht von Preisen bis hin zu 750 Dollar. Die beiden Sammler hatten sich zur gleichen Zeit in diese Modelle
verliebt. Andere Sammler stiegen kurzfristig mit ein und boten mit. Schon einen Monat später war das Fieber wieder erloschen und der Preis sank wieder auf den normalen Wert von 30 bis 40 Dollar. Anders würde es wahrlich keinen Spass machen!

Alle Links auf einen Blick

  • www.christies.com
  • www.fountainpen.de
  • www.penexchange.de
  • www.cas1996.de
  • www.pentrace.net
  • www.fountainpennetwork.com
  • www.stylophilesonline.com
  • www.zoss.com
  • www.ebay.com
  • www.penhero.com
  • www.penbid.com
  • www.martiniauctions.com

 

Quelle: scriptura 2008 - S.82-85

Die Kunst des schönen Schreibens und der Schreibkultur besitzt eine lange Tradition, die von den ersten Schriftzeichen der Sumerer bis zu scriptura reicht: Hier präsentieren sich mehr als Schreibwaren in Vollendung. Handgeschriebene Briefe sind auch in Zeiten von E-Mails und Kurznachrichten ein ganz besonderer Ausdruck der Achtung und Zuneigung. Der lebendige Rhythmus der Handschrift gleicht den geschmeidigen Bewegungen des Körpers beim Tanz . Dazu gehören selbstverständlich Schreibutensilien und Schreibwaren, die in ihrer Perfektion ihresgleichen suchen. Gut gefertigte  Schreibwerkzeuge sind Ausdruck einer hohen Kultur des Schreibens, die sich in einer grossen Vielzahl an Stiften der Spitzenklasse widerspiegelt. Scriptura heisst mehr als nur Schreiben . Wer einmal einem japanischen Kalligrafen auf den Pinsel blicken durfte, weiss, dass Schrift mehr als ein simples Zeichen ist.

Schreibgeräte

Wer in der Schule noch mit einem Füllfederhalter schreiben gelernt hat, kennt die Finessen, die diese Kulturtechnik einst den Eleven abverlangte: Das fleckenfreie Tanken des Füllers mit Tinte war eine der Herausforderungen der ersten Schuljahre. Noch in der Nachkriegszeit waren die meisten Finger tintenblau.

Die edlen Schreibwaren, die scriptura präsentiert, bieten mehr als eine Reminiszenz an vergangene Zeiten .

Bleistift

Ein schlanker Bleistift, klassisch mit der satt-schwarzen Mine aus Grafit, mit Radiergummi und Spitzer bieten passendes Werkzeug für flüchtige Skizzen, leisten ihren treuen Dienst bei Hitze und Frost gleichermassen, dienen in der Beletage ebenso wie in Expeditionszelten. In der Kulturgeschichte ist der Bleistift eine Konstante, er diente vielen Menschen zu mehr als zum Schreiben. Auch Johann Wolfgang von Goethe schätzte den Bleistift sehr, er verhindere, dass ihn das "Scharren und Spitzen" aus seinem "nachtwandlerischen Dichten und Denken aufschreckte".

Füllfederhalter

Das handschriftliche Schreiben mit dem Füller ist auch heute noch formvollendete Schreibkultur. Wichtige Dokumente werden mit ihm unterzeichnet und somit zu Zeugnissen. Ein findiger Schwabe steckte vor dreihundert Jahren drei Gänsekiele ineinander - das war der Beginn einer grossartigen Entwicklung. Der Amerikaner Waterman erfand 1883 das Prinzip der modernen Füller, welches bis zum heutigen Tag funktioniert: Unter der runden Federwölbung sitzt ein Hartgummi mit feinsten Kapillarrillen. Diese saugen so viel Tinte zur Spitze des Füllfederhalters, wie eben auf das Papier fliesst. Ein Jahr später erfand der Lehrer George Parker den Füller noch einmal. Beide - Parker und Waterman  - sind heute in Amerika nationale Helden, die jedes Kind kennt. Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise entwickelte Pelikan in Deutschland ein Patent, wie sich Füller sauber füllen liessen: Mit einer Kappe liess sich innen ein Kolben schrauben, mit der die Tinte in das Reservoir eingesaugt werden konnte. Weil dieser Füllfederhalter gestreift war, wurde er nach den ebenfalls gestreiften Hosen des damaligen Aussenministers Stresemann benannt. So ranken sich rund um die hochwertigen Schreibgeräte in scriptura viele Legenden und Geschichten - deswegen sind sie mehr als nur simple Schreibgeräte. Die hohe Schreibkultur der Federhalter mit ihren klangvollen Namen ist auch im Zeitalter von Tastaturen und Touchscreen gefragt, wie nie zuvor.

Kugelschreiber

Piloten der britischen Luftwaffe Royal Air Force waren 1944 die Ersten, die mit 30 ‘000 neuartigen Stiften, Kugelschreiber genannt, ausgerüstet wurden. Der Erfinder, László József Bíró war Journalist und Redakteur und wollte eine schnell trocknende Tinte zum schnellen Schreiben haben. Doch die Druckfarbe war für den Federhalter zu zäh. Erst die Kugel bringt den Durchbruch: Beim Schreiben dreht sie sich und bringt die Schreibflüssigkeit auf das Papier. 1938 patentiert, beginnt Bíró 1943 in Argentinien mit der Produktion. Scriptura zeigt formvollendete Kugelschreiber für die Handschrift der Extraklasse, stilvoll und elegant, mit den dazu passenden Schreibwaren.

Roller

Eines der jüngsten Kinder der grossen Familie der Schreibgeräte ist der Roller, auch Tintenroller oder Roller ball pen genannt. Mit seiner Schreibkugel an der Spitze ähnelt er dem Kugelschreiber, doch der Roller verschreibt statt dessen Schreibpaste flüssige Tinten und vereint somit die Vorzüge von Füllfederhalter und Kugelschreibern. Entweder in einem Faserspeicher oder in einem Vorratstank wartet die Schreibflüssigkeit, bis sie leicht von der Hand geleitet aus dem Stift auf das Papier gleitet. Roller ergänzen die Stiftefamilien der grossen Marken perfekt und sind ebenso hochwertig und exklusiv gefertigt.

Accessoires

Zu einer vollendeten Schreibkultur zählen auch die Accessoires, welche das sinnliche Erleben des Schreibens erst vollkommen machen .