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Die Entwicklung der Schreibwerkzeuge



Die Entwicklung der Schreibwerkzeuge ist eng mit der gesellschaftlichen und industriellen Entwicklung von Nationen verbunden. Die zahlreichen Schritte von der einfachen Rohrfeder zur Stahlfeder bis hin zum Kugelschreiber lassen sich durch die Industrialisierung und die Entwicklung des Schriftbildes erklären. Die Erfindung der Dampfmaschine und des elektrischen Lichts sowie die Entstehung von grösseren Staatsgebilden riefen eine grössere Nachfrage nach strapazierfähigen, dem modernen Leben angepassten Schreibwerkzeugen hervor.

Die Rohrfeder
Die erste Feder, die als Schreibinstrument Verwendung fand, war der Papyrusstengel. Im alten Ägypten benutzte man diese zum Schreiben. Sie wurden durch das Klopfen an einem Ende pinselartig ausgefasert. Die Griechen und Römer des klassischen Altertums gebrauchten hingegen die aus Schilf oder Bambus hergestellte Rohrfeder. In Asien, Kleinasien und Nordafrika wird diese bis zum heutigen Tag in den Schulen beim Erlernen des Schreibens mit Tusche benutzt.

Der Gänsekiel
Schon früh dienten Gänsekiele den verschiedensten Zwecken des praktischen Lebens. Die erste Erwähnung des Gänsekiels als Schreibgerät findet sich um 624 nach Christus bei Isidor von Sevilla als «Vogelfeder, deren Spitze in zwei Teile geteilt wird». Um 700 nach Christus erwähnt Adelhalmus der Angelsachse die Pelikanfeder als Schreibgerät. Die besten Federn werden mit Gänsekielen aufbereitet. Federn von Käfig-, Stall und Masttieren sind aufgrund ihres unterentwickelten Federkleides und infolge Kalkmangels nicht brauchbar! Die besten Gänsekiele sind die äussersten vier Federn einer Gans, die im Frühling von selbst ausfallen. Sie sind von Natur aus die härtesten. Die Federn wurden mit speziellen Federmessern in die passende Form
geschnitten und zum Schreiben in die Tinte getaucht.

Die Stahlfeder
Schon sehr früh wurden Versuche unternommen, aus verschiedenen Edelmetallen wie Gold oder Kupfer Schreibfedern herzustellen. Die erste Erwähnung der Erfindung einer Stahlfeder findet sich 1748 in den Aufzeichnungen des Aachener  Bürgermeisters Johannes Janssen, doch bis zur industriellen Herstellung der uns heute bekannten Stahlfedern dauerte es noch einige Zeit: Sie setzte 1822 durch Joseph Guillot in Birmingham ein und verdrängte den seit Jahrhunderten gebräuchlichen Gänsekiel. Die Stahlfeder selbst musste schliesslich der Füllfeder und dem durch die ungarischen Brüder Biro erfundenen
Kugelschreiber weichen, der nach 1945 seinen Siegeszug in der westlichen Welt antrat. Der Engländer Joseph Guillot machte die
Stahlfeder zu einem industriell gefertigten Handelsartikel. Als Rohmaterial dienten in Sheffield hergestellte Stahlplatten, die damals zu den besten auf dem Markt zählten. Wichtig bei der Herstellung ist es, das beste Verhältnis zwischen Härte und Elastizität zu erhalten. Dies macht dann die Qualität einer Feder aus. Heute sind Schreibfedern meist aus Stahl, Messing, Gold
oder Titan. Eventuell veredelt mit Platin, Weissgold. Zwar optimierte früher das Abnutzen eine Feder und deren Elastizität. Die heutigen Federn sind jedoch mit einer Iridiumspitze versehen und somit sehr strapazierfähig!

Aller guten Dinge sind drei …
Der Klassiker unter den Füllfedern ist der Kolbenfüller. Er ist in der Regel etwas dicker, weil sein Bauch «eine Kolbenmechanik» ist, der über ein Tintenfass befüllt wird. Praktisch: Beim Betanken reinigt sich dieser Füller jeweils selbst – bedingt durch das Ziehen der Tinte durch den Tintenleiter. Noch ein Vorteil: Tinten im Fass gibt es in nahezu jeder Variante. Das Gegenstück ist
der Füllfederhalter mit Einweg-Patrone. Bis zu zwei dieser Patronen fasst ein Füller im Normalfall. Da kein Tintenfass mitgeführt werden muss, ist dieses zweite Füllsystem per Patrone wohl das System, das einem Schreiber die meisten Freiheiten  ermöglicht. Eine Kombination aus beiden Systemen ist der Tinten-Konverter als eine Art immer wieder verwendete Patrone. Im
Gegensatz zur regulären Patrone ist ein Konverter nachfüllbar, kann in einem Tintenfass aufgezogen werden und ist daher wieder verwendbar.

Die Kunst des schönen Schreibens und der Schreibkultur besitzt eine lange Tradition, die von den ersten Schriftzeichen der Sumerer bis zu scriptura reicht: Hier präsentieren sich mehr als Schreibwaren in Vollendung. Handgeschriebene Briefe sind auch in Zeiten von E-Mails und Kurznachrichten ein ganz besonderer Ausdruck der Achtung und Zuneigung. Der lebendige Rhythmus der Handschrift gleicht den geschmeidigen Bewegungen des Körpers beim Tanz . Dazu gehören selbstverständlich Schreibutensilien und Schreibwaren, die in ihrer Perfektion ihresgleichen suchen. Gut gefertigte  Schreibwerkzeuge sind Ausdruck einer hohen Kultur des Schreibens, die sich in einer grossen Vielzahl an Stiften der Spitzenklasse widerspiegelt. Scriptura heisst mehr als nur Schreiben . Wer einmal einem japanischen Kalligrafen auf den Pinsel blicken durfte, weiss, dass Schrift mehr als ein simples Zeichen ist.

Schreibgeräte

Wer in der Schule noch mit einem Füllfederhalter schreiben gelernt hat, kennt die Finessen, die diese Kulturtechnik einst den Eleven abverlangte: Das fleckenfreie Tanken des Füllers mit Tinte war eine der Herausforderungen der ersten Schuljahre. Noch in der Nachkriegszeit waren die meisten Finger tintenblau.

Die edlen Schreibwaren, die scriptura präsentiert, bieten mehr als eine Reminiszenz an vergangene Zeiten .

Bleistift

Ein schlanker Bleistift, klassisch mit der satt-schwarzen Mine aus Grafit, mit Radiergummi und Spitzer bieten passendes Werkzeug für flüchtige Skizzen, leisten ihren treuen Dienst bei Hitze und Frost gleichermassen, dienen in der Beletage ebenso wie in Expeditionszelten. In der Kulturgeschichte ist der Bleistift eine Konstante, er diente vielen Menschen zu mehr als zum Schreiben. Auch Johann Wolfgang von Goethe schätzte den Bleistift sehr, er verhindere, dass ihn das "Scharren und Spitzen" aus seinem "nachtwandlerischen Dichten und Denken aufschreckte".

Füllfederhalter

Das handschriftliche Schreiben mit dem Füller ist auch heute noch formvollendete Schreibkultur. Wichtige Dokumente werden mit ihm unterzeichnet und somit zu Zeugnissen. Ein findiger Schwabe steckte vor dreihundert Jahren drei Gänsekiele ineinander - das war der Beginn einer grossartigen Entwicklung. Der Amerikaner Waterman erfand 1883 das Prinzip der modernen Füller, welches bis zum heutigen Tag funktioniert: Unter der runden Federwölbung sitzt ein Hartgummi mit feinsten Kapillarrillen. Diese saugen so viel Tinte zur Spitze des Füllfederhalters, wie eben auf das Papier fliesst. Ein Jahr später erfand der Lehrer George Parker den Füller noch einmal. Beide - Parker und Waterman  - sind heute in Amerika nationale Helden, die jedes Kind kennt. Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise entwickelte Pelikan in Deutschland ein Patent, wie sich Füller sauber füllen liessen: Mit einer Kappe liess sich innen ein Kolben schrauben, mit der die Tinte in das Reservoir eingesaugt werden konnte. Weil dieser Füllfederhalter gestreift war, wurde er nach den ebenfalls gestreiften Hosen des damaligen Aussenministers Stresemann benannt. So ranken sich rund um die hochwertigen Schreibgeräte in scriptura viele Legenden und Geschichten - deswegen sind sie mehr als nur simple Schreibgeräte. Die hohe Schreibkultur der Federhalter mit ihren klangvollen Namen ist auch im Zeitalter von Tastaturen und Touchscreen gefragt, wie nie zuvor.

Kugelschreiber

Piloten der britischen Luftwaffe Royal Air Force waren 1944 die Ersten, die mit 30 ‘000 neuartigen Stiften, Kugelschreiber genannt, ausgerüstet wurden. Der Erfinder, László József Bíró war Journalist und Redakteur und wollte eine schnell trocknende Tinte zum schnellen Schreiben haben. Doch die Druckfarbe war für den Federhalter zu zäh. Erst die Kugel bringt den Durchbruch: Beim Schreiben dreht sie sich und bringt die Schreibflüssigkeit auf das Papier. 1938 patentiert, beginnt Bíró 1943 in Argentinien mit der Produktion. Scriptura zeigt formvollendete Kugelschreiber für die Handschrift der Extraklasse, stilvoll und elegant, mit den dazu passenden Schreibwaren.

Roller

Eines der jüngsten Kinder der grossen Familie der Schreibgeräte ist der Roller, auch Tintenroller oder Roller ball pen genannt. Mit seiner Schreibkugel an der Spitze ähnelt er dem Kugelschreiber, doch der Roller verschreibt statt dessen Schreibpaste flüssige Tinten und vereint somit die Vorzüge von Füllfederhalter und Kugelschreibern. Entweder in einem Faserspeicher oder in einem Vorratstank wartet die Schreibflüssigkeit, bis sie leicht von der Hand geleitet aus dem Stift auf das Papier gleitet. Roller ergänzen die Stiftefamilien der grossen Marken perfekt und sind ebenso hochwertig und exklusiv gefertigt.

Accessoires

Zu einer vollendeten Schreibkultur zählen auch die Accessoires, welche das sinnliche Erleben des Schreibens erst vollkommen machen .