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Als Jörg Hysek 1999 unter seinem Namen (ohne Umlaut) eine eigene Uhrenmarke lancierte, war er in der Uhrenbranche einer der begehrtesten Uhrendesigner. In diese Domäne eingeführt wurde er während vier Jahren bei Rolex. Danach arbeitete Hysek während sieben Jahren für so illustre Namen wie Cartier, Ebel, Omega, Tiffany oder Vacherin Constantin für deren Cuff Watch wurde er gar mit dem «Grand Prix de la Ville de Genève» ausgezeichnet. Aus seiner Designerhand stammen ebenfalls so berühmte Uhren wie die Breguet Marine, die Seiko Arctura oder die TAG Heuer Kirium.
Alles hinterfragen
Um Abstand zu gewinnen, entwarf Jörg Hysek in seinem 1996 in Lussy hoch über dem Genfersee gegründeten Designatelier zuerst eine Schreibgeräte-Linie. Vorurteilslos habe er bisher bei jeder einzelnen Designaufgabe die jeweilige Käuferschaft seiner Auftraggeber im Auge behalten. «Ganz anders, als ich mich daran machte, meine eigene Uhr zu entwickeln. Solange das Design einen Zweck erfüllt, konnte ich alles hinterfragen. Zum Beispiel auch, weshalb bei den meisten Uhren die Ziffern 3, 6, 9 und 12 hervorgehoben werden», erinnert er sich. Und versuchte es mal mit den Ziffern 1, 5, 7 und 11, was er gleich als optisch wohltuende Balance auf dem Zifferblatt erkannte.
Jedes Detail zählt
Von so kleinen Ideen aus begann seine erste Uhrenlinie mit dem Namen Kilada Gestalt anzunehmen. Ihr viereckiges Gehäuse im Hochformat garantiert hohen Tragkomfort und verrät etwas von der Leidenschaft Hyseks für Skulpturen. Kilada wurde auf der Basler Messe 1999 vom Fachhandel gut aufgenommen und ist heute die meist verkaufte Modelllinie der Marke Jorg Hysek. Mit Anegada, V-King, Duna und Abyss folgten weitere kreative Linien, die sich in Edelstahl ab 5000 Fr. anbieten und in Goldversionen gut das Doppelte und mehr kosten können.
Wie avantgardistisch und ästhetisch schön sich Uhren aus Hyseks Designerhand auch immer präsentieren, sie müssen stets seinem Anspruch «perfekte Form, vereint mit schönster Funktionalität» genügen. «Wenn ein Gegenstand nur schön aussieht und keinen Zweck erfüllt, ist er eine Fehlentwicklung», ist er überzeugt. Ihm ist kein Detail zu klein, um es nicht wichtig zu nehmen, zu hinterfragen und zu perfektionieren.
Um seine Vorstellungen durchgehend umsetzen zu können, begann er, sich auch des Herzstücks einer Uhr anzunehmen. Auf der Basis von Eta-Automatikwerken entstehen so mit Hilfe von Dubois-Dépraz und Jaquet interessante Komplikationen, die Hysek Jahr für Jahr in vollendeter Form als limitierte «luxury watches» auf den Markt bringt und schon mal 150000 Franken kosten dürfen. In der Regel werden von solchen Kleinstserien wie der X-Ray Tourbillon, XX-Ray Twin-Tourbillon, V-King Tourbillon mit Handaufzug oder der ersten «Grand Complication», der Symphony mit Tourbillon und Westminster-Minutenrepetion je zehn Stück in Weiss- und Roségold gefertigt.
Seine Uhren lässt Hysek in La-Chaux-de-Fonds herstellen; Kleinstserien werden auch im Team in Lussy montiert, welches heute rund 20 Personen in den verschiedensten Berufen umfasst. Auf Swiss made legt der ausserordentliche Designer, der mit seinen Eltern als Siebenjähriger nach Genf gekommen ist, grössten Wert. Abnehmer finden seine Uhren fast überall auf der Welt, seit diesem Jahr auch in Bulgarien und in Japan. Doch die grössten Fans wohnen in Spanien, im Mittleren Osten und in Russland.
Quelle: Handelzeitung 2006